„München muss Vorbild Bleiben!“

„München muss Vorbild Bleiben!“

Julia Schmitt-Thiel engagiert sich für ihre Stadt

Wenn seit der Kindheit abends am Esstisch regelmäßig über politische Themen geredet wird und der Vater kein geringerer als der bekannte BR-Fernsehjournalist Gerhard Schmitt-Thiel ist, der jedes Jahr am 10. Mai eine Lesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 organisiert, wenn das Herz für eine freie Gesellschaft und ein solidarisches Miteinander schlägt, ist eine Kandidatur für den Stadtrat nur konsequent. Julia Schmitt-Thiel, Leiterin der Mohr-Villa, entschied sich für diesen Schritt 2018: „Als aus der CSU die Forderung kam, den Intendanten der beiden Münchner Theater zu verbieten, sich an der Demo „#ausgehetzt“ zu beteiligen, war ich elektrisiert. Egal, ob städtische Einrichtung oder geförderter Verein: Zu gesellschaftsrelevanten Themen sollen, ja müssen die Kulturschaffenden Stellung beziehen. Eine Demo, die sich für Menschenrechte und politischen Stil ausspricht, gehört dazu“! Inzwischen organisiert sie „Wochen gegen Rassismus“, die Preisverleihung „Kultur für Respekt“ oder zusammen mit vielen anderen eine „Lichterkette für Vielfalt“, die Ende März ein Zeichen für ein München ohne Angstmacherei und Spaltung setzen will. 

Gemeinsam mit ihrem Vater Gerhard Schmitt-Thiel erinnert  Julia Schmitt-Thiel am 10. Mai an die NS-Bücherverbrennung.
Gemeinsam mit ihrem Vater Gerhard Schmitt-Thiel erinnert Julia Schmitt-Thiel am 10. Mai an die NS-Bücherverbrennung.

Aufgewachsen ist Julia Schmitt-Thiel im Freimann der 80er und 90er Jahre. „Damals“, sagt sie „war der Müllberg, den heute ein Windrad schmückt, noch ein echter Müllberg und die Kläranlage hatte noch keinen Geruchsfilter“. Sie hat als Kind miterlebt, wie ihre Mutter mit Gleichgesinnten für bessere Umweltstandards in der Münchner Abfallwirtschaft gekämpft haben – und Erfolg hatten. „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese tolle Stadt im Bereich Klima- und Naturschutz Großes leistet und noch mehr leisten kann. Jetzt geht es darum Münchens Müll „schlauer“ zu machen.“ Für die Mutter einer 6-jährigen Tochter bedeutet das vor allem die Weiterverarbeitung des Biomülls zu Biogas und wertvollem Kompost. Alle Anschaffungen der Stadt, vom Kuli bis zum Betonmischer, und Baumaterialien sollten aus schlauen, sprich, wiederverwertbaren Rohstoffen bestehen. „Als Weltstadt mit Herz und Verstand voran gehen und Vorbild sein – das macht München auf Dauer lebenswert und nachhaltig“.